Zur_Kunstlerin

Die Künstlerin

 

Mein Name ist Jutta Maria Zimmermann, geboren wurde ich am 13. Oktober 1966 in dem schönen Heidelberg. Man könnte sagen, ich habe mit Stift und Nadel in der Hand das Licht der Welt - pardon - des Ateliers erblickt. Doch wenn es etwas gibt, das sich seit frühester Kindheit wie ein dicker roter Wollfaden durch mein Leben zieht, so ist es das, was man den Spiegel der Persönlichkeit, des Gemütszustands, und natürlich des Geschmacks eines Menschen nennen könnte - seine Kleidung.

Kleider machen Leute, und da die göttliche Vorsehung wollte, dass in mir bereits als Siebenjährige der unbändige Wunsch wuchs, Piratenbraut auf hoher See oder Robins´ Marian zu sein, fing ich erst einmal damit an, meine Barbiepuppen mit Hilfe meiner ersten bescheidenen Nähkenntnisse in kleine Persönlichkeiten zu verwandeln. Ich liebte es, alte Kleider zu neuem, knapp 30 cm kleinem Leben zu erwecken. Dabei sollte es natürlich nicht bleiben: Als Teenager entwarf ich meine erste eigene Kollektion - wenn auch nur auf dem Papier - was mich nicht daran hindern sollte, Jeanshosen und Mutters Röcke in neue “Kreationen umzuformen“ und die Mode auf meiner Schule nachhaltig zu beeinflussen.

Meine größte Liebe - was die Mode anbelangt - galt jedoch stets den Kostümen aus vergangenen Zeiten. Früh verbrachte ich Stunden mit dem Zeichnen historischer Roben aus dem Leben d'Artagnans. Stark beeinflusst wurde ich von Lady Di’ s Brautkleid, das mir so gar nicht gefallen wollte. Ich fand die langweilige Farbe gelinde gesagt scheußlich, weshalb ich einen Traum aus schneeweißer Seide, Spitze und Satin schuf, eben mit allem, nach dem so ein Kleid für eine Märchenbraut schreit.

Nach dieser modeschöpferischen Phase versuchte ich mich nicht erfolglos in der Gestaltung von Werbeplakaten und erreichte unter anderem einen ersten Platz beim Schülerwettbewerb des Baden- Württembergischen Landtags

Vor 22 Jahren fasste ich dann glücklicherweise den Entschluss, meinem Freund zur Verlobung einen Kimono aus Samt und Seide zu nähen. Also kramte ich in meinen noch verbliebenen Erinnerungen an den leider ungeliebten Handarbeitsunterricht und legte los. Dabei machte ich so ziemlich alles falsch, was man beim Nähen falsch machen konnte. Als mir endlich ein Fachbuch für Hobbyschneider/ -innen in die Hände fiel, kam bei mir der Autodidakt durch und ich traute mich sogar, mit einem kleinen Erfolg am Nähwettbewerb um den Aenne- Burda- Preis`90 teilzunehmen.

Nach der Geburt unserer Tochter vor 17 Jahren und einer modeschöpferischen Pause nahm ich drei Jahre lang Unterricht bei dem bekannten Schwetzinger Künstler Vincenzo Di Tommaso. Dank meines Mentors entstanden schließlich über dreißig Portraits.

Nachdem ich in meinem Leben eine Odyssee hinter mich gebracht hatte, wurde letztendlich das kleine Örtchen Imsweiler unsere Wahlheimat.

Vor acht Jahren entdeckte ich schließlich meine Liebe zum Mittelalter und meinem Schneiderhandwerk neu. Obwohl keine gelernte Kostümbildnerin, begann ich mich sehr intensiv mit der Buchmalerei, der lebendigen Darstellung des höfischen Lebens und mit der Materie historischer Kleidung und deren Herstellung zu beschäftigen. Das Studium zahlreicher Fachbücher - davon viele Titel aus der fremdsprachigen FachliteratuDrache-rechts-100r-, zeitgenössischer Plastiken und Gemälde, und vor alledem archäologische Funde halfen mir bei der gründlichen Erforschung der angewandten Schnitte und der Fertigung historischer Gewandung und Accessoires.

Im vergangenen Jahr gründete ich mit meinem holden Gatten eine Gemeinschaft bürgerlichen Rechts, und machte endlich meinen langgehegten Kindheitstraum wahr und mein Hobby zum Beruf.
Seit einiger Zeit gedenke ich, anhand archäologischer Funde rekonstruierte, aber einfache Schnittmuster des Mittelalters in einem Gewandungsbüchlein für Anfänger zu veröffentlichen.

Meine Hobbys sind meine Familie, unsere drei Katzen, Lesen, klassische Musik, Astronomie, Schauspielern und Bogenschiessen. Seit Herbst 2005 versucht sich meine Familie außerdem im Mittelalter- und Renaissancetanz bei der Tanzgruppe „Faux Pas“.

An dieser Stelle möchte ich mich bei Daniela Meier, Dagmar Cezanne, Gabriele Weimann, Renate Rings, Petra Ritter, Edgar Fried und allen, die ich an dieser Stelle - man möge es mir verzeihen - vergessen habe, ganz herzlich für die zur Verfügung gestellten Aufnahmen bedanken.